05.09.2014

A1 Forum Digitale Bildung

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Am 4.9. fand das erste Forum Digitale Bildung am A1 Internet für alle Campus Wien statt. Vertreter aller Parlamentsparteien diskutierten mit A1 Generaldirektor Hannes Ametsreiter und Medienpädagogen Gerhard Brandhofer über das Lernen in der Schule und wie es sich unter dem Einfluss der Digitalisierung verändert bzw. wie sich Schule und Schulpolitik am besten auf die digitale Gegenwart und Zukunft einzustellen haben. Wie junge Menschen am besten die Möglichkeiten nutzen, die ihnen das Internet über Handy oder Tablets bietet und wieso dies für de Zukunft unseres Landes eine zentrale Rolle spielt.

Brandhofer machte in seinem Einführungsstatement klar, wie tiefgreifend der Wandel ist der durch die Digitalisierung ausgelöst worden ist. Er spricht von der Leitmedientransformation, der Ablösung des Buches durch digitale Medien, die unser Bildungssystem in eine Krise gestürzt hat.  In Zeiten, wo Informationen jederzeit und überall online zur Verfügung stehen, verliert die Vermittlung reinen Faktenwissens als Bildungsziel an Relevanz, während Kompetenzen im Bereich der Interaktion und der Kollaboration an Bedeutung gewinnen. Die Lösungsansätze für diese Krise müssen auf mehreren Ebenen gefunden werden: zum einen durch den zielgerichteten Einsatz digitaler Medien im Unterricht und zum anderen bei der Vermittlung des Wissens über die neuen Medien und ihre Funktionsweise. Brandhofer ist überzeugt davon, dass die Digitalisierung die Lehrinhalte aller Fächer beeinflusst. Dennoch wird es nicht zu einer Automatisierung des Lernens kommen. Abschließend zitiert Brandhofer eine Metastudie von John Hattie, wonach trotz der modernen Vielfalt an technischen Möglichkeiten die Lehrenden nach wie vor die zentrale Rolle als Qualitätsfaktor im Bildungssystem sind.

Christoph Matznetter von der SPÖ erklärte seine Absage an das Humboldtsche Bildungsideal, da Wissensinhalte heute jederzeit online verfügbar sein und hob den Wert qualitativ hochwertiger Daten-Recherche hervor sowie das Wissen auch teamorientiert anwenden zu können. Die Bildungssprecherin der ÖVP, Brigitte Jank, betonte weiterhin den Faktor der Wissensvermittlung in den Schulen da dies Grundlage für jede weitere Auseinandersetzung mit Wissensinhalten sein und dass dazu heute auch die schulische Vermittlung von Informatikwissen gehöre. Informatik zähle in Zukunft gleichwertig zu den Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben und Rechnen.

Walter Rosenkranz von der FPÖ wies darauf hin, dass die Digitalisierung nicht die Lösung aller Schwierigkeiten im Bildungssystem ist. Für Marco Schreuder von den Grünen gehe vielmehr darum, die „Lust am Wissen und am Lernen“ zu fördern und sich dabei technischer Hilfsmittel zu bedienen. Matthias Strolz von den NEOS sprach sich für die Autonomie der Schulen aus.

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